Sicherung und Präsentation der
Baureste der mittelalterlichen Mikwe
hinter der Krämerbrücke, Erfurt
Das kultische Bad der jüdischen Gemeinde befand sich ursprünglich im Keller eines vermutlich gewöhnlichen Hauses innerhalb der mittelalterlich dichten Stadtbebauung nahe der Krämerbrücke am Breitstrom der Gera.
Da eine Rekonstruktion der Mikwe wegen nicht vorhandener Unterlagen und Befunde ausschied, wurden die baulichen Überreste gesichert und zur Präsentation aufgewertet. So wie sich zur Zeit der Errichtung und Nutzung der Mikwe in ihrem Umfeld das alltägliche Stadtleben abspielte, soll auch heute die bauliche Fassung, nahezu versteckt im Areal des Kreuzsandes ihren eigenen intimen Bereich bekommen und durch wenige, nach außen hin sichtbare Zeichen auf einen Ort jüdischer Kultur verweisen.
Eine bronzefarbene Hülle schützt und konserviert die archäologischen Funde und schafft im Inneren die Atmosphäre des intimen, introvertierten Raumes der Mikwe. Dieses wird durch eine sparsame Tageslichtführung im Innenraum unterstützt und gestärkt. Die gezielt gesetzten Lichtöffnungen sind im Aussenraum sichtbar werdende Elemente die auf die Existenz der Mikwe aufmerksam und neugierig machen sollen. Neben der Hinweisfunktion erlauben sie den ausschnitthaften Einblick in die Mikwe, ohne dem Innenraum die Intimität zu nehmen.
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